Gestern (bzw. vorgestern nach der letzen Etappe) hatte Dirk von Zitzewitz Zeit für ein ausführliches Audio-Statement. Hier wie immer das ganze mitgeschrieben für unsere ausländischen Leser und gehörlose Fans der Rallye Dakar.
Welches Fazit ziehen Sie nach sieben Tagen Dakar?
Die Dakar ist wieder sehr anstrengend, sehr schwierig. Sie hat in Marokko härter begonnen als sonst. Für unser Team läuft es super. Man sieht, dass alle bei Volkswagen einen tollen Job gemacht haben, dass es in die richtige Richtung geht und wir haben momentan eine super Platzierung, eine gute Ausgangslage für die zweite Hälfte.
Wie ist die Navigation in diesem Jahr?
Die Navigation ist schwierig. Heute wurde sie extrem, schwieriger durch den Sandsturm. Gestern war ein Tag, der nicht so aufregend war von der Navigation. Die Tage davor waren auch anspruchsvoll. Heute war schwierig, nicht zuletzt durch den Sandsturm. Das Roadbook war auch nicht 100% präzise. Gerade am Anfang war es dadurch auch noch schwerer als es sein sollte.
Was war die bisher schwierigste Situation, die sie zusammen zu bestehen hatten?
Och … (Lacht) Ich glaub so eine richtig schwierige Situation, die wir zusammen zu bestehen hatten, hatten wir noch garnicht. Würde ich jetzt sagen. Heute morgen nach 23 km sind wir einmal zu weit nach links gefahren. Das mussten wir umdrehen, weil ich im Sandsturm einen Punkt nicht richtig gesehen habe. Das hätte eine schwierige Situation sein können im Auto, weil wir dann eben über eine Minute verloren haben. Aber es war einfach ein Renngeschehen und wir haben das beste draus gemacht. Es war keine schwierige Situation, es läuft wirklcih sehr gut für uns.
Ist die Dakar schwieriger oder leichter als in den vergangenen Jahren von der Streckenführung?
Ich würde sagen sie ist eigentlich ähnlich wie in den vergangenen Jahren. Der Streckencharakter war heute anders als er gewöhnlich ist nach Atar rüber. Gewöhnlich haben wir nach Atar mehr Camelgras, mehr Sand. Es war heute mehr fester Boden. Dafür eine anspruchsvollerere Navigation. Ich würde sagen, dass die Dakar schwierig ist aber nicht deutlich schwieriger als in den letzten Jahren.
Wie wichtig ist hier eigentlich Teamwork?
Das Teamwork ist sehr wichtig. Also, dass wir uns alle unterstützen, das beste rausholen. Das Teamwork auf der Strecke zwischen den Autos ist auch wichtig. Dass wir uns nicht als Gegner sehen, sondern, dass wir zusammen am Ziel arbeiten. Das läuft bis jetzt wirklich toll. Ich habe überhaupt nicht das Gefühl, dass hier jemand versucht, einen anderen zu übervorteilen. Wir gehen da offen ran. Wir fahren uns nicht gegenseitig im Weg herum. Wenn jemand schneller ist, dann machen wir Platz. Teamwork wird groÃgeschrieben und das sollte man auch sehen nach auÃen.
Wie läuft der Race Touareg 2?
Der Race Touareg 2 läuft wirklich super. Wir haben bis jetzt noch überhaupt keine Probleme gehabt und ich hoffe, es bleibt so. Alle Entwicklungen, die wir im letzten Jahr gemacht haben von der Motorweiterentwicklung, über die Fahrwerksweiterentwicklung siind alle positiv. Das ganze Paket hat sich deutlich verbessert. Und wenn das bei uns für Volkswagen so weiterläuft wie es angefangen hat, dann können wir sagen: Super!
Was können Sie über die Konkurrenz sagen?
Die Konkurrenz ist stark. Sehr stark, aber wir haben es geschafft, sie unter Druck zu setzen. Die Mitsus müssen sehen, dass sie jetzt langsam Boden gutmachen. Ansonsten haben sie ein Problem und das ist für uns natürlich hervorragend. Wir haben gehofft, dass wir das so hinkriegen würden. Also, grosses Komliment an alle hier im Team. Techniker, Ingenieure, Management, auch an die anderen Fahrer. Besonder auch an Giniel. Er ist gut dabei und wie schon gesagt, wir sind in einer traumhaften Situation. Die Konkurrenz hat es schwer mit uns.
Was erwarten Sie für die nächsten Tage nach dem Ruhetag?
Ich erwarte, dass die nächsten Tage noch einmal sehr anspruchsvoll werden. Mit einer schwierigen Strecke, die hart fürs Material ist, hart für Fahrer und Co-Pilot. Mit einer anspruchsvollen bis sehr anspruchsvollen Navigation. Dann ab Nema sollte das ganze etwas ruhiger werden. Aber die Navigation bleibt spannend bis zum letzten Tag einschliesslich. Erst am Lac Rosé wird es entspannt sein, vorher weiss man nicht wo man rauskommt.