Arequipa/Peru Hart erkämpfter Etappenerfolg im Kampf gegen einen scheinbar übermächtigen Goliath: Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz haben die elfte Etappe der Rallye Dakar mit Bravour gemeistert. Das Dakar-Sieger-Duo von 2009 absolvierte die erste Tageswertung auf peruanischem Boden in der Geschichte der härtesten Rallye der Welt mit viel Umsicht als Tagesvierte und eroberten damit Rang drei in der Gesamtwertung. Der härteste Gegner auf dem Weg von Arica/Chile nach Arequipa/Peru und an den noch ausstehenden drei Abschnitten in Richtung Ziel in Lima/Peru: die Rallye selbst. Auf den Etappen zuvor hatten sich de Villiers/von Zitzewitz im privat eingesetzten Imperial Toyota Hilux mit konstant starker Fahrt stets in den Top fünf der Gesamtwertung gehalten, damit alle Erwartungen weit übertroffen und sich als krasse AuÃenseiter zum Publikumsliebling gemausert. Ihren am Vortag erkämpften vierten Gesamtrang verbesserten sie im Dakar-Neuland Peru, profitierten dabei allerdings von einem mechanischen Problem des Hummer-Piloten Robby Gordon. Der US-Amerikaner verlor auf einem Neutralisations-Abschnitt bereits über eine Stunde.
Vor den abschlieÃenden Etappen, von denen die am Freitag von Fahrern und Beifahrern als die mit Abstand härteste eingeschätzt wird, bewahrten de Villiers/von Zitzewitz ihre Position auch auf die weiteren Verfolger  Leonid Novitskiy im Mini des einzigen Semi-Werksteams, X-raid, das mit Tagessieger Stéphane Peterhansel als haushohe Favoriten die Gesamtwertung weiter anführt. Das insgeheime Maximalziel  Rang fünf der Gesamtwertung  scheint weiter aus eigener Kraft erreichbar. Voraussetzung: Das clevere Vorgehen von Fahrer, Beifahrer und Team zu bewahren, Fehler zu vermeiden und die nach wie vor ohne das kleinste Problem zuverlässig arbeitende Technik bis ins Ziel zu tragen.
Diesem Vorhaben stellte der Veranstalter A.S.O. (Amaury Sport Organisation) bei der ersten Peru-Etappe der Dakar-Geschichte zu Beginn Schotter- und harte Abschnitte auf Lehmboden und die Querung des RÃo Sama und des RÃo Lacumba entgegen. Ein 16 Kilometer breiter Dünengürtel, fester Boden und Geröll finalisierte den ersten Teil der 478 Kilometer langen Wertungsprüfung, die auf dem Weg zum RÃo Tambo um 131 Kilometer plangemäà auf öffentlichen StraÃen neutralisiert wurde. Die abschlieÃenden 152 Kilometer zum Ziel boten über weite Strecken noch einmal Schotter und Geröll, aber auch kleinere Dünen. Während die Teilnehmer der Automobilwertung ihr Biwak in Arequipa am Fuà der Anden und des 5.822 Meter hohen Misti-Vulkans aufschlugen, absolvierten die Motorrad-Piloten den ersten Teil einer sogenannten Marathon-Etappe, bei der ein abendlicher Service nur von den Teilnehmern selbst durchgeführt werden darf. Ihr Biwak liegt deshalb etwa 80 Kilometer westlich von Arequipa.
Gesamtwertung der Rallye Dakar nach der 11. Etappe
1. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F), Mini, 32:38.05 Std.
2. Joan ÂNani Roma/Michel Périn (E/F), Mini, 33:00.54 Std.
3. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Imperial Toyota, 33:49.06 Std.
… Leonid Novitzkiy/Andreas Schulz (RUS/D), Mini, 34:49.15 Std.
… Bernhard Ten Brinke/Matthieu Baumel (NL/F), Mitsubishi, 36:55.41 Std.
… Ricardo Leal dos Santos/Paulo Fiuza (P/P) Mini, 37:16.16 Std.
Die Zitate
ÂWas für ein harter Dakar-Tag, unsere Peru-Premiere war alles andere als leicht. Vor allem für das Material war es heute sehr hart und selbst meine beiden Kilometerzähler sind ausgefallen. Ich musste daraufhin bei der Navigation sehr improvisieren. Dazu haben wir uns heute noch eine Felge kaputt gefahren  angekommen zu sein ist wirklich erleichternd. Und mit dem Zwischenergebnis muss man mehr als zufrieden sein. Um ehrlich zu sein: Das ist der Hammer. Aber: Wir haben viel erreicht, nichts gewonnen. Es warten extrem harte Etappen auf uns, die es erst zu überstehen gilt. (Dirk von Zitzewitz nach der elften Rallye-Dakar-Etappe)
ÂIch glaube, ich habe noch nie in meinem Leben so viel Fesh-Fesh-Sand gesehen. Das hat die Fahrt extrem schwierig gemacht, weil es auf diesem Pudersand extrem rutschig war und viele Steine am Wegesrand lagen, die wir hätten jederzeit treffen können. Dazu kamen noch echt steile Ausfahrten aus Flussbetten, die nicht leicht zu nehmen waren. Super Zwischenergebnis. Aber das ist es auch nur: ein Zwischenergebnis. Da ist noch nichts entschieden. (Giniel de Villiers nach der elften Rallye-Dakar-Etappe)
Vorschau: Das bringt die Rallye Dakar
13. Januar 2012, Etappe 12, ArequipaÂNazca Die Linien von Nazca  die Gegend rund um den peruanischen Ort hat mit seinen Geoglyphen Weltruhm erlangt und ist vielen wegen dieser groÃen Scharrbilder anhand von Aufnahmen aus der Luft bekannt. Um bei der Rallye Dakar die richtige Linie zum Etappenzielort Nazca zu finden, müssen die Teilnehmer sehr kleine, aber gemeine Dünen queren, die seit dem Wechsel der Dakar von Afrika nach Südamerika in dieser Form nicht mehr auf dem Programm standen. Ihr Sand ist besonders weich  wer auf den Dünenkämmen zu zögerlich ist, bleibt unweigerlich stecken und verliert viel Zeit.
Dirk von Zitzewitz: ÂIm Vorfeld der Dakar hat man einige Aufnahmen vom Veranstalter zu sehen bekommen, die die Dünen auf der zwölften Etappe zeigen. Sie scheinen sehr schwer zu fahren zu sein und sind sehr sehr weich. Sie sind kurz und damit sehr steil, was die Chance erhöht, dass man sich hier festfahren kann. Kurz vor dem Ende der Rallye hat die A.S.O. also noch einmal einen hohen Schwierigkeitsgrad eingebaut.Â
Verbindung: 412 Kilometer  Wertungsprüfung: 245 Kilometer
Die Rallye Dakar im TV
Donnerstag, 12. Januar 2012
22:15Â23:00 Uhr, EuroSport, 11. Etappe: Aufzeichnung vom Tage
Freitag, 13. Januar 2012
00:45Â01:30 Uhr, EuroSport, 11. Etappe: Aufzeichnung vom Tage (Wiederholung)
19:00Â19:30 Uhr, EuroSport, 12. Etappe: Interviews aus dem Biwak (live)
22:15Â23:00 Uhr, EuroSport, 12. Etappe: Aufzeichnung vom Tage
Samstag, 14. Januar 2012
00:45Â01:30 Uhr, EuroSport, 12. Etappe: Aufzeichnung vom Tage (Wiederholung)
08:30Â09:15 Uhr, EuroSport, 12. Etappe: Aufzeichnung vom Tage (Wiederholung)
23:00Â23:45 Uhr, EuroSport, 13. Etappe: Aufzeichnung vom Tage