Weiter „Dakar“-Dritte

9. Januar 2013

Im Three-O-One-Style: Mr. und Mr. Zuverlässig weiter „Dakar“-Dritte

 

 

Arica, 09. Januar 2013    

Es ist ihr Stil. Und er ist erfolgreich. Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz haben im Toyota Hilux mit Tagesrang drei auch Platz drei in der Gesamtwertung verteidigt. Das Sieger-Duo von 2009, das eine besonnene und wohl kalkulierte Fahrweise auszeichnet, festigte auf dem Teilstück zwischen Arequipa und Arica den Top-3-Platz mit diesem „typisch Three-O-One“. Nach der letzten Prüfung auf peruanischem Gebiet liegen Giniel de Villiers aus Stellenbosch/Südafrika und sein Beifahrer Dirk von Zitzewitz aus Karlshof/Deutschland 33.50 Minuten hinter den haushohen „Dakar“-Favorit im X-raid-Mini, Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret und ihren ehemaligen Teamkollegen Nasser Al-Attiyah/Lucas Cruz im Buggy. Das A und O des Tages war, sich auf den steinigen ersten Kilometern keinen Plattfuß einzuhandeln – eine geglücktes Unterfangen für „Ginny“ und „Schnietz“. Dennoch absolvierten sie die Fahrt durch die Canyons nicht ganz problemfrei: De Villiers/von Zitzewitz mussten die überhitzen Hinterachs- Bremsen abkühlen lassen, um wieder attackieren zu können. Zudem hingen sie im Staub eines vorausfahrenden Konkurrenten fest. Umso besser das Ergebnis: Auf Peterhansel/Cottret verloren sie nur 18 Sekunden, auf Al-Attiyah/Cruz machten sie 4.10 Minuten gut.

Der fünfte „Dakar“-Tag bremste im Vergleich zu den Vortagen die Adrenalin-Ausschüttung der Teilnehmer ein wenig. Wenig Dünensand stand auf dem Programm der fünften Etappe zwischen Arquipa und Arica, stattdessen: berühmt-berüchtigter Fesh-Fesh-Puder, in Südamerika „Guadal“ genannt. Wer hier das Tempo verliert, versinkt. Dann hilft nur noch Drehmoment, Geduld und nicht selten fleißiges Graben. Nach der Wertungsprüfung überquerten die Teilnehmer die Grenze zwischen Peru und Chile.

Die Zitate

„Im Vergleich zu den Etappen zuvor eine recht unspektakuläre Prüfung, auf der man aber dennoch achtsam sein musste. Wir haben versucht, uns auf dem anfänglich sehr steinigen Abschnitt keinen Plattfuß einzuhandeln, was uns geglückt ist. Leider sind in den Canyons unsere Bremsen überhitzt und wir mussten sie abkühlen lassen. Zudem haben wir im Staub von Guerlain Chicherit Zeit verloren. Erst nachdem wir ‚Chichi‘ überholt hatten, haben wir unseren Rhythmus durchziehen können.“

Giniel de Villiers über Etappe 04

 

„Nach den drei harten Etappen in den letzten Tagen war die heutige wie erwartet leichter zu nehmen. Sie führte zu Beginn über viele Steine und durch Canyons. Heute hatten wir – bis auf die üblichen kleineren Probleme – einen guten Rhythmus und sind gut durchgekommen. Peru liegt hinter uns, jetzt kommt ein kurzes Zwischenspiel in Chile, bevor es über die Anden nach Argentinien geht.“

Dirk von Zitzewitz über Etappe 04

 

Das Ergebnis: Rallye-Dakar-Gesamtwertung nach Etappe 05

  • 01. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F), Mini, 10:55.32 Std.
  • 02. Nasser Al-Attiyah/Lucas Cruz (Q/E), Buggy, 11:05.26 Std.
  • 03. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Toyota, 11:29.22 Std. 
  • 04. Leonid Novitzkiy/Konstantin Zhiltsov (RUS/RUS), Mini, 11:33.07 Std.
  • 05. Joan „Nani“ Roma/Michel Périn (E/F), Mini, 11:33.15 Std.

 

Das kommt: Vorschau auf Etappe 06

 

Arica–Calama

(Verbindung: 192 km, Prüfung: 229 km, Verbindung: 96 km, Prüfung: 129 km, Verbindung: 22 km)

Sechster Tag, volle Attacke. Denn die zweigeteilte Wertungsprüfung zwischen Arica und Calama führt die Teilnehmer wieder in bekanntes Terrain. Damit gibt es ein Wiedersehen: den spektakulären Dünen von Iquique und der Atacama-Wüste – in das trockenste Gebiet des Erdballs führt es die „Dakar“ weit hinein. Am „langen Donnerstag“ gibt von allem etwas: „Die erste Hälfte der Wertungsprüfung wird von Sand und Dünen dominiert, die zweite führt durch jede Menge Fech-Fech in die Atacama mit ihren ‚Rolling hills‘ und viele Steine“, so Dirk von Zitzewitz. Giniel de Villiers sieht darüber hinaus ein weiteres großes Thema: „Wir erwarten viel Staub, der die Sicht erschwert. Besonders in der zweiten Hälfte sind darin versteckt liegende Steine eine Gefahr, sich Reifen oder Aufhängung zu beschädigen. In den Dünen ist besonders der Navigator gefragt – bei Iquique gibt es viele große und tiefe Dünentäler, die schnell in die Irre oder falsche Richtung führen können.“ Schlicht: Eine der Königsetappen der Rallye Dakar 2013.

Three-O-One, Fahrtrichtung links:

Giniel de Villiers
Wenn es eine Vielseitigkeitsauszeichnung im Motorsport geben würde, Giniel de Villiers wäre ein heißer Kandidat auf den Sonderpreis für das Lebenswerk. Der sympathische und bodenständige Rennfahrer aus Stellenbosch/Südafrika feierte fünf nationale Meistertitel im Tourenwagen-Sport Südafrikas, besiegte dabei unter anderem seinen späteren Teamchef im Volkswagen-Werksteam Kris Nissen und weitere europäische Top-Stars, bevor er in den Marathon-Rallyesport wechselte. Giniel de Villiers bezeichnet sich selbst als „outdoorsy person“, den es stets an die frische Luft zieht. Egal, ob mit dem Jetski oder dem Mountainbike, Giniel de Villiers ist deshalb immer „in Action“. Doch sportlich wie privat ist dabei kluge Besonnenheit ein absolutes Markenzeichen von „Ginny“. Seine Vita weist deshalb auch beim zweiten Karriere-Weg abseits befestigter Straßen und permanenter Rennstrecken Herausragendes aus: Gemeinsam mit seiner Beifahrerin Tina Thörner (S) belegte er mit Volkswagen anno 2006 Rang zwei bei der Rallye Dakar – ein Meilenstein, denn nie zuvor hatte ein Duo mit Diesel-angetriebenem Fahrzeug eine bessere Platzierung erreicht. Ausgerechnet bei der ersten Rallye Dakar außerhalb des Schwarzen Kontinents gelang 2009 der absolute Durchbruch, unterstützt von Co-Pilot Dirk von Zitzewitz: Gemeinsam feierte das Duo einen historischen Erfolg: Den ersten Sieg eines Afrikaners, den ersten eines Diesel-Automobils und den ersten in Südamerika überhaupt.

Three-O-One, Fahrtrichtung rechts:

Dirk von Zitzewitz
Er ist nicht nur sprichwörtlich als Navigator geboren. Dirk von Zitzewitz erblickte das Licht der Welt an dem Ort, der ihm seit Jahren ein sportliches Zuhause ist: auf dem Beifahrersitz. Der aus Ostholstein stammende Co-Pilot gilt als einer der Besten seines Fachs. 2009 gewann er als Beifahrer gemeinsam mit Giniel de Villiers die erste jemals in Südamerika ausgetragene Dakar. Neuland? Für Dirk von Zitzewitz abseits befestigter Straßen der ideale Ort, sein instinktives Gespür zu zeigen, stets den richtigen Weg zu finden. Der Erfolg und sein Renommee in der Szene sind keineswegs Zufall: Schon als Teenager spielte Zitzewitz mit einem Kumpel und einem klapprigen alten Moped „Dakar“. Damals war das Event jung und international unbedeutend, zog den Offroad-begeisterten Norddeutschen jedoch bereits magisch an. Dirk von Zitzewitz gewann 15 Mal den Titel des Deutschen Enduro-Meisters, ehe er dreimal die Dakar auf dem Motorrad bestritt. Seit 2002 ist er mit unterschiedlichen Fahrern als Co-Pilot bei der Mutter aller Wüstenrallyes angetreten. 2012 schloss sich für Zitzewitz der Kreis: Zehn Jahre zuvor war er erstmals im Automobil angetreten – ebenfalls mit einem privat eingesetzten Toyota. 2013 geht die Kombination De-Villiers-von-
Zitzewitz-Toyota in die nächste Runde. Dazwischen liegt ein großer sportlicher Erfolg: Insgesamt schlagen zehn Podiumsresultate, davon fünf Siege bei 33 Etappensiegen und 31 Führungstagen im Automobil zu Buche. Damit gehört Dirk von Zitzewitz schon heute zu den erfolgreichsten Marathon-Rallye-Beifahrern aller Zeiten.

 

 

Die „Dakar“ im TV

Mittwoch, 09. Januar 2013

08:48 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2013, 04. Etappe 23:34 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2013, 05. Etappe

Donnerstag, 10. Januar 2013

00:55 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2013, 05. Etappe
08:30 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2013, 05. Etappe, Aufzeichnung vom Mittwoch
19:45 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2013, 06. Etappe, Interviews aus dem Ziel-Biwak (live)

Freitag, 11. Januar 2013

00:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2013, 06. Etappe, Aufzeichnung vom Tage (Wiederholung) 01:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2013, 06. Etappe, Aufzeichnung vom Tage (Wiederholung) 08:30 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2013, 06. Etappe. Aufzeichnung vom Donnerstag
19:30 Uhr Eurosport2 Rallye Dakar 2013, 07. Etappe, Interviews aus dem Ziel-Biwak (live) 23:15 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2013, 07. Etappe, Aufzeichnung vom Tage

 

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