Rally Dakar Etappe 2

5. Januar 2015

Und der zweite folgt sogleich –
großartiger Tag für de Villiers und von Zitzewitz auf Hammer-Etappe der „Dakar“

San Juan, 05. Januar 2015. Über fünf Stunden Schwerstarbeit – und der Lohn? Platz zwei in Tages- und Gesamtwertung. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz haben mit ihrem Toyota Hilux „made in South Africa“ auf der längsten Etappe der Rallye Dakar den Status als Geheim(st)favoriten klar untermauert. Auf dem 518 Kilometer langen Teilstück auf Zeit, zwischen Villa Carlos Paz und San Juan, mussten sie sich lediglich Nasser Al-Attiyah und ihrem X-raid-Mini geschlagen geben – und ließen zeitgleich mehr als eine Handvoll Werksfahrer anderer Teams hinter sich.

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Die Wertungsprüfung des Tages hatte es in sich: Rallye-WM-ähnlichen Routen über Passstraßen, navigatorisch anspruchsvolle Fahrten durch Labyrinthe ausgetrockneter Flußbetten, schroffe Kanten und am Ende eine über 50 Kilometer lange Passage über feinsten Sand forderten Fahrer, Beifahrer und Material gleichermaßen. Im pudrig-fiesen Fesh-Fesh-Sand war Cleverness gefragt und auch die zahlreichen Überholmanöver im dichten Staub an Motorradfahrern vorbei bedeuteten volle Konzentration. Zahlreiche Favoriten erlebten bereits am zweiten Tag herbe Rückschläge im Kampf um den Gesamtsieg: Darunter Carlos Sainz/Lucas Cruz und Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret und ihre Peugeot-Extrembuggys sowie Robby Gordon/Johnny Campbell im Hummer.

2015-01-05_dvz-media_dakar_etappe02_02Das ist … das Zitat des Tages

„Die Prüfung war so hart wie wir erwartet hatten. Gerade gegen Ende wurden die Herausforderungen größer und größer. Ab Kilometer 380 war die Navigation nicht gerade einfach und das letzte Teilstück im Sand war extrem uneben und hart für Auto und Fahrer. Eine ordentliche Portion Fesh-Fesh haben wir heute auch abbekommen und sowieso viel Staub geschluckt. Umso großartiger, dass wir sehr gut durchgekommen sind und festhalten können, dass wir in diesem Jahr mit dem Hilux viel konkurrenzfähiger sind als noch 2014. Wir haben heute bei den gefährlichen Überholmanövern an Motorradfahrern vorbei ein vernünftiges und sicheres Tempo angeschlagen. Das hat uns eventuell etwas Zeit gekostet. Aber: Wir sind mehr als zufrieden.“
Dirk von Zitzewitz nach Etappe 02

 

Das war … Etappe 02

(Villa Carlos Paz–San Juan)
Verbindung: 107 km; Prüfung: 518 km

Vorläufiges „Dakar“-Gesamtergebnis nach Etappe 02
01. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (Q/F), Mini, 06:19.40 Std.
02. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Toyota, +7:42 Min.
03. Bernhard ten Brinke/Tom Colsoul (NL/B), Toyota, +09.42 Min.
04. Krysztof Holowczyc/Xavier Panseri (PL/F), Mini, +10.28 Min.
05. Vladimier Vasilyev/Konstantin Zhiltsov (RUS/RUS), Mini, +17.23 Min.
06. Erik van Loon/Wouter Rosegaar (NL/NL), Mini, +20.04 Min.
07. Yazeed Al-Rahji/Timo Gottschalk (Q/D), Toyota, +21.34 Min.
08. Carlos Sousa/Paulo Fiuza (P/P), Mitsubishi, +22.04 Min.
09. Orlando Terranova/Bernado Graue (RA/RA), Mini, +22.23 Min.
10. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E), Peugeot, +26.50 Min.
11. Leeroy Poulter/Rob Howie (ZA/ZA), Toyota, +29.38 Min.

Das wird … Etappe 03

CARTE-2

(San Juan–Chilecito, Dienstag, 06. Januar 2015)
Verbindung: 258 km; Prüfung: 284 km
WP-Start erstes Auto: 07:20/11:20 Uhr, WP-Ziel erstes Auto: 10:20/14:20 Uhr

Es wird geschüttelt, nicht gerührt: Am dritten Tag der Rallye Dakar erwartet die Teilnehmer auf dem Weg von San Juan nach Chilecito („Klein-Chile“) viel trockene Wüste und harter Lehmboden mit vielen Unebenheiten, Kanten und Ausspülungen bei nur spärlicher Vegetation. Und die bei den Navigatoren allseits beliebten, ausgetrockneten Flussbetten stehen ebenfalls wieder auf dem Programm – Orientierungsherausforderung inklusive. Die Durchschnittsgeschwindigkeit wird mit knapp unterhalb der 100-km/h-Marke erwartet.

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Das ist … Dirk von Zitzewitz

Er ist nicht nur sprichwörtlich als Navigator geboren. Dirk von Zitzewitz erblickte das Licht der Welt an dem Ort, der ihm seit Jahren ein sportliches Zuhause ist: auf dem Beifahrersitz. Der aus Ostholstein stammende Co-Pilot gilt als einer der Besten seines Fachs. 2009 gewann er als Beifahrer gemeinsam mit Giniel de Villiers die erste jemals in Südamerika ausgetragene „Dakar“. Neuland? Für Dirk von Zitzewitz abseits befestigter Straßen der ideale Ort, sein instinktives Gespür zu zeigen, stets den richtigen Weg zu finden. Der Erfolg und sein Renommee in der Szene sind keineswegs Zufall: Schon als Teenager spielte Zitzewitz mit einem Kumpel und einem klapprigen alten Moped „Dakar“. Damals war das Event jung und international unbedeutend, zog den Offroad-begeisterten Norddeutschen jedoch bereits magisch an. Dirk von Zitzewitz gewann 15 Mal den Titel des Deutschen Enduro-Meisters, ehe er dreimal die Dakar auf dem Motorrad bestritt. Seit 2002 ist er mit unterschiedlichen Fahrern als Co-Pilot bei der Mutter aller Wüstenrallyes angetreten. 2012 schloss sich für Zitzewitz der Kreis: Zehn Jahre zuvor war er erstmals im Automobil angetreten – ebenfalls mit einem privat eingesetzten Toyota. 2015 geht die Kombination De-Villiers-von-Zitzewitz-Toyota in die vierte Runde. Dazwischen liegt ein großer sportlicher Erfolg: Insgesamt schlagen elf Podiumsresultate, davon fünf Siege zu Buche. Damit gehört Dirk von Zitzewitz zu den erfolgreichsten Marathon-Rallye-Beifahrern aller Zeiten.

Das sind … die „Dakar“-TV-Zeiten

Montag, 05. Januar 2015
23:00 Uhr, Eurosport, Rallye Dakar, Etappe 02

Dienstag, 06. Januar 2015
00:15 Uhr, Eurosport 2, Rallye Dakar, Etappe 02 (Wiederholung)
01:00 Uhr, Eurosport, Rallye Dakar, Etappe 02 (Wiederholung)
06:30 Uhr, Eurosport 2, Rallye Dakar, Etappe 02 (Wiederholung)
20:00 Uhr, Eurosport, Rallye Dakar, Live aus dem Biwak
23:00 Uhr, Eurosport, Rallye Dakar, Etappe 03

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