Tagesrang zwei, Gesamtrang zwei – Zitzewitz verkürzt Abstand zur „Dakar“-Spitze
Chilecito, 06. Januar 2015. „Dakar“-David fordert Goliath heraus: Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz bleiben bei der Rallye Dakar ihrer Rolle als Geheim(st)favoriten gerecht. Auf der dritten Etappe zwischen San Juan und Chilecito spielten sie die Stärken ihres Hallspeed-Hilux aus und erreichten als Zweite das Tagesziel. Auf dem 284 Kilometer langen Teilstück waren lediglich Orlando Terranova/Bernado Graue im X-raid-Mini schneller. Dennoch verkürzten die derzeitigen „Dakar“-Zweiten de Villiers/von Zitzewitz den Abstand zu Spitzenreiter Nasser Al-Attiyah, der mit seinem X-raid-Mini Tagesfünfter wurde. Am Fuße der Anden testete die Wertungsprüfung, wie rüttelfest die Teilnehmer und wie standfest die Reifen sind. Durch die Pampa de la Varita sorgten harter Lehmboden mit vielen Unebenheiten, Kanten und Ausspülungen für eine wahre Waschbrettpiste. De Villiers/von Zitzewitz mussten nach etwa 80 Kilometern mit einem Reifenschaden anhalten und das Rad wechseln – und verloren dabei etwa eineinhalb Minuten. Auch die Navigatoren durften sich an einigen Stellen an verwirrenden Wegpunkten beweisen – von Zitzewitz machte so den verloren Boden gegenüber Nasser Al-Attiyah wieder gut.
Nach 972 von insgesamt 4.533 Prüfungskilometern und drei von 13 Etappen fällt das erste Zwischenfazit von Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz positiv aus: Die „Dakar“-Sieger von 2009 bewegten sich auf den Eröffnungsetappen in Argentinien stets in der Spitzengruppe des enorm stark besetzten Feldes, während einige Favoriten auf den Gesamtsieg herbe Rückschläge zu verdauen hatten. Bevor es am Mittwoch über die Anden nach Chile und in die Atacama-Wüste geht, liegen sie als Gesamtzweite nur 5.18 Minuten hinter dem Führenden Nasser Al-Attiyah.
Das ist … das Zitat des Tages
„Die Prüfung heute war viel härter als erwartet. Nach 80 Kilometern etwa mussten wir einen Reifen wechseln, was uns etwa eineinhalb Minuten gekostet hat. Die Navigation war heute in den Flussbetten knifflig, aber wir haben den Weg anders als unsere Konkurrenz ganz gut gefunden. Giniel hat heute darüber hinaus super in den Rhythmus gefunden und auch beim Auto hat alles gepasst. Wir hatten zwar kurz vor dem Ende einen kleinen Schreckmoment, als wir einen harten Schlag erwischt haben und das Auto auf der Nase gelandet ist. Dennoch – heute hat alles gepasst.“
Dirk von Zitzewitz nach Etappe 03
Das war … Etappe 03
(San Juan–Chilecito)
Verbindung: 258 km; Prüfung: 284 km
Vorläufiges „Dakar“-Gesamtergebnis nach Etappe 03
01. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (Q/F), Mini, 09:21.26 Std.
02. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Toyota, +5.18 Min.
03. Orlando Terranova/Bernado Graue (RA/RA), Mini, +18.05 Min.
04. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E), Peugeot, +19.32 Min.
05. Yazeed Al-Rahji/Timo Gottschalk (Q/D), Toyota, +20.08 Min.
06. Krysztof Holowczyc/Xavier Panseri (PL/F), Mini, +25.24 Min.
07. Erik van Loon/Wouter Rosegaar (NL/NL), Mini, +27.43 Min.
Das wird … Etappe 04
(Chilecito–Copiapó, Mittwoch, 07. Januar 2015)
Verbindung: 594 km; Prüfung: 315 km
WP-Start erstes Auto: 14:34/18:34 Uhr, WP-Ziel erstes Auto: 17:49/21:49 Uhr
Die mächtigen Anden und die Passhöhe des San Francisco mit 4.726 Metern über Normalnull sind erst einmal zu überqueren und dabei die argentinisch-chilenische Grenze hinter sich zu lassen – erst dann beginnt die eigentliche Arbeit für die „Dakar“-Teilnehmer. Und es gibt ordentlich etwas zu tun: Die Prüfung startet jenseits der Grenze auf etwa 3.000 Meter über dem Meeresspiegel und gleicht im Profil einer Achterbahn, die erst auf etwa 1.000 Metern Höhe endet. Den Bergpässen und schnellen Pisten, die die ersten ca. 200 Kilometer zwischen Chilecito und Copiapó bilden, folgt ein ca. 130 Kilometer langer Sandabschnitt mit Kamelgras-gespickten Dünen. „Obacht!“, sagt Dirk von Zitzewitz. „Hier kann man sich schnell einsanden“. Oder in einer weiteren einfachen Formel gesprochen: Willkommen in der Atacama-Wüste!
Das ist … Dirk von Zitzewitz
Er ist nicht nur sprichwörtlich als Navigator geboren. Dirk von Zitzewitz erblickte das Licht der Welt an dem Ort, der ihm seit Jahren ein sportliches Zuhause ist: auf dem Beifahrersitz. Der aus Ostholstein stammende Co-Pilot gilt als einer der Besten seines Fachs. 2009 gewann er als Beifahrer gemeinsam mit Giniel de Villiers die erste jemals in Südamerika ausgetragene „Dakar“. Neuland? Für Dirk von Zitzewitz abseits befestigter Straßen der ideale Ort, sein instinktives Gespür zu zeigen, stets den richtigen Weg zu finden. Der Erfolg und sein Renommee in der Szene sind keineswegs Zufall: Schon als Teenager spielte Zitzewitz mit einem Kumpel und einem klapprigen alten Moped „Dakar“. Damals war das Event jung und international unbedeutend, zog den Offroad-begeisterten Norddeutschen jedoch bereits magisch an. Dirk von Zitzewitz gewann 15 Mal den Titel des Deutschen Enduro-Meisters, ehe er dreimal die Dakar auf dem Motorrad bestritt. Seit 2002 ist er mit unterschiedlichen Fahrern als Co-Pilot bei der Mutter aller Wüstenrallyes angetreten. 2012 schloss sich für Zitzewitz der Kreis: Zehn Jahre zuvor war er erstmals im Automobil angetreten – ebenfalls mit einem privat eingesetzten Toyota. 2015 geht die Kombination De-Villiers-von-Zitzewitz-Toyota in die vierte Runde. Dazwischen liegt ein großer sportlicher Erfolg: Insgesamt schlagen elf Podiumsresultate, davon fünf Siege zu Buche. Damit gehört Dirk von Zitzewitz zu den erfolgreichsten Marathon-Rallye-Beifahrern aller Zeiten.
Das sind … die „Dakar“-TV-Zeiten
Dienstag, 06. Januar 2015
20:00 Uhr, Eurosport, Rallye Dakar, Live aus dem Biwak
23:00 Uhr, Eurosport, Rallye Dakar, Etappe 03
Mittwoch, 07. Januar 2015
00:15 Uhr, Eurosport 2, Rallye Dakar, Etappe 03 (Wiederholung)
01:00 Uhr, Eurosport, Rallye Dakar, Etappe 03 (Wiederholung)
06:30 Uhr, Eurosport 2, Rallye Dakar, Etappe 03 (Wiederholung)
19:25 Uhr, Eurosport, Rallye Dakar, Live aus dem Biwak
23:00 Uhr, Eurosport, Rallye Dakar, Etappe 04
Nützliche Links
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Rallye Dakar – www.dakar.com
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