Sicherheit geht vor – erste „Dakar“-Etappe abgesagt

3. Januar 2016

Carlos Paz, 03. Januar 2016. Geduldsspiel statt erster Attacke – die erste Etappe der Rallye Dakar durch Argentinien und Bolivien wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt. Für Giniel de Villiers und seinen Deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz bedeutete das: Warten statt Starten. Wegen schlechten Wetters auf dem Teilstück zwischen Rosario und Carlos Paz und dem damit verbunden Startverbot für die zur Sicherheit eingesetzten Hubschrauber sahen sich die Veranstalter der A.S.O. (Amaury Sport Organisation) gezwungen, auf die Wertungsprüfung des Tages zu verzichten. Es hätte der eigentliche Auftakt in die legendäre Wüstenrallye werden sollen – Rallye-WM-typische Pfade über Schotter inklusive. Nach ihrem zurückhaltenden Start bei Prolog wären „GdV“ und „DvZ“ mit ihrem Toyota Hilux als Achte in die Prüfung gestartet – eine ideale Startposition. Nun ist der sportliche Auftakt in die 38. Auflage des Motorsport-Marathons auf den morgigen Montag verschoben, wenn die Etappe zwischen Carlos Paz und Termas de Río Hondo auf dem Programm steht. Heute stand statt sportlichem Wettkampf deshalb eine rund 650 Kilometer lange Verbindungsetappe über öffentliche Straßen nach Carlos Paz auf dem Programm – für „Dakar“-Teilnehmer also eine Sonntagsfahrt im wahren Wortsinn.

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Das ist … das Zitat des Tages

„Wir hatten uns richtig auf die erste wahre Etappe bei der Rallye Dakar gefreut und hatten uns eine gute Platzierung ausfgerechnet. Denn diese Sorte Prüfung ist ganz nach dem Geschmack unseres Hilux, der ein echter ‚Dakar‘-Allrounder ist. Aber Sicherheit geht vor – eine Absage der ersten Etappe war nicht zu umgehen, wenn die Hubschrauber, die für die Sicherheit von Zuschauern, Fahrern und Offiziellen sorgen, nicht starten können. Wir werden den etwas verkürzten Tag dazu nutzen, früher ins Bett zu gehen, um für die harte Etappe am Montag bestmöglich gerüstet zu sein.“

Dirk von Zitzewitz nach der Absage der ersten Etappe

Das war … Etappe 01 (Rosario–Carlos Paz)

Gesamt: 662 km; Prüfung: 258 km (abgesagt)

Vorläufiges Gesamtergebnis nach dem Prolog

01. Bernhard ten Brinke/Tom Colsoul (NL/B), Toyota, 06.08 Min.

02. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E), Peugeot, + 03 Sek.

03. Xavier Pons/Ricardo Adrian Torlaschi (E/RA), Ford, + 04 Sek.

04. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (Q/F), Mini, + 05 Sek.

05. Marek Davrowski/Jacek Czachor (PL/PL), Toyota, + 05 Sek.

06. Joan „Nani“ Roma/Alex Haro Bravo (E/E), Mini, + 07 Sek.

07. Mikko Hirvonen/Michel Périn (FIN/F), Mini, + 07 Sek.

08. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Toyota, + 09 Sek.

09. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F), Peugeot, + 09 Sek.

10. Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), Peugeot, Peugeot. + 09 Sek.

11. Cyril Depres/David Castera (F/F), Peugeot, + 09 Sek.

Das wird … Etappe 02 (Carlos Paz–Termas de Río Hondo, Montag, 04. Januar 2016)

Carlos Paz (RA)–Termas de Río Hondo (RA), Prüfung: 521 km, gesamt: 858 km

WP-Start erstes Auto (Rallye-Zeit/Deutsche Zeit): 09:07/13:07 Uhr, WP-Ziel erstes Auto: 14:02/18:02 Uhr

Deutschsprachige TV-Erstausstrahlungen: 04. Januar 2016, 20:30–20:35 und 23:30–24:00 Uhr auf Eurosport1

Ohne Warm-up in die Vollen: Nach der sicherheitsbedingten Absage der ersten Etappe gibt es nun stattdessen am Montag die ersten wahren „Dakar“-Kilometer – und dann gleich in der XXL-Packung. 858 Kilometer, davon 521 gegen die Uhr: Diese Etappe im Rallye-WM wird extrem hart, wird extrem anstrengend. Dabei sind volle Konzentration und Ausdauer gefragt, denn Überholen könnte hier auf dem Weg zwischen Carlos Paz und Termas de Río Hondo zum Problem werden. Das Terrain sollte keine großen Probleme bereiten, doch das Tempo sollte von Beginn an hochgehalten werden. Hügeliges Gelände mit einigen Flussquerungen.

Das ist … Dirk von Zitzewitz

Er ist nicht nur sprichwörtlich als Navigator geboren. Dirk von Zitzewitz erblickte das Licht der Welt an dem Ort, der ihm seit Jahren ein sportliches Zuhause ist: auf dem Beifahrersitz. Der aus Ostholstein stammende Co-Pilot gilt als einer der Besten seines Fachs. 2009 gewann er als Beifahrer gemeinsam mit Giniel de Villiers die erste jemals in Südamerika ausgetragene „Dakar“. Neuland? Für Dirk von Zitzewitz abseits befestigter Straßen der ideale Ort, sein instinktives Gespür zu zeigen, stets den richtigen Weg zu finden. Der Erfolg und sein Renommee in der Szene sind keineswegs Zufall: Schon als Teenager spielte Zitzewitz mit einem Kumpel und einem klapprigen alten Moped „Dakar“. Damals war das Event jung und international unbedeutend, zog den Offroad-begeisterten Norddeutschen jedoch bereits magisch an. Dirk von Zitzewitz gewann 15 Mal den Titel des Deutschen Enduro-Meisters, ehe er dreimal die Dakar auf dem Motorrad bestritt. Seit 2002 ist er mit unterschiedlichen Fahrern als Co-Pilot bei der Mutter aller Wüstenrallyes angetreten. 2012 schloss sich für Zitzewitz der Kreis: Zehn Jahre zuvor war er erstmals im Automobil angetreten – ebenfalls mit einem privat eingesetzten Toyota. 2016 geht die Kombination De-Villiers-von-Zitzewitz-Toyota in die fünfte Runde. Dazwischen liegt ein großer sportlicher Erfolg: Insgesamt schlagen zwölf Podiumsresultate, davon fünf Siege zu Buche. Damit gehört Dirk von Zitzewitz zu den erfolgreichsten Marathon-Rallye-Beifahrern aller Zeiten.

Nützliche Links

Internet

Dirk von Zitzewitz – www.zitzewitz.com

Rallye Dakar – www.dakar.com

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