Giniel de Villiers ist der erste Afrikaner, der die Rallye Dakar gewonnen hat. Vorher hatte der 37jährige Süd-Afrikaner diverse Erfolge im Tourenwagensport zu verzeichnen. Seine erste Dakar im Jahr 2003 absolvierte er als fünfter.
Seit 2005 ist Giniel de Villiers im Team Volkswagen Motorsport. Seit 2006 fährt er gemeinsam mit Dirk von Zitzewitz für Volkswagen Motorsport im Race Touareg. Die erste Dakar sind die beiden 2007 zusammen gefahren und haben das Rennen an der entscheidenden Stelle mit groÃem Abstand angeführt. Leider haben sie dann wegen technischer Probleme viel Zeit verloren. Als das Auto repariert war, haben sie noch einmal einige Ettapen der Dakar 2007 gewonnen. Neben dem Gesamtsieg bei der Rallye Dakar 2009 haben sie weitere vier Marathonrallyes zusammen gewonnen.
In Stresssituationen agiert er ruhig und besonnen.
Dirk von Zitzewitz über seinen Teampartner: „Ich habe schon bei unserer ersten gemeinsamen Testfahrt gemerkt, dass wir beide gut miteinander klar kommen und auf einer Wellenlänge funken. Wir haben im Auto und zum Rennen die gleiche Einstellung. Natürlich wollen wir Gewinnen, aber das Entscheidende dabei ist der Weg dahin. Eine unserer Stärken ist, dass wir uns eine Taktik zurechtlegen und dieser dann konsequent folgen können. Giniel ist unheimlich professionell in seiner Vorbereitung und im Auto. In Stresssituationen agiert er ruhig und besonnen, er lässt sich nicht vom Renngeschehen ablenken! Diese Eigenschaften sind bei einem Marathon-Rennen wie der Dakar Rallye besonders wichtig.“ Mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu: „Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass Giniel ein ’norddeutsches‘ Temperament hat. Wir verstehen uns gut, im Auto und auÃerhalb, haben viel Spaà zusammen und sehen viele Dinge auf die gleiche weise. All das macht die Zusammenarbeit bei den hohen Anforderungen während der Rallye einfacher und erfolgreicher.“
Gemeinsamkeiten von Giniel und Dirk
Auch sonst haben Dirk und Giniel einiges gemeinsam. Beide stammen aus bodenständigen, landwirtschaftlich geprägten Gegenden. Auch Giniel hat sein erstes Rennfahrzeug in frühester Kindheit von seinem Vater bekommen. Bei ihm war es allerdings kein Motorrad sondern ein Go-Kart mit einem getunten Rasenmähermotor. Damit haben Giniel und seine Freunde die Feldwege in Südafrika vermutlich ebenso unsicher gemacht wie Dirk im deutschen Ostholstein beim „Paris-Dakar-Spielen“. Giniel ist den vier Rädern zumindest im Rennsport treu geblieben und war regelmäÃig auf der Rennstrecke in Killarney, die nicht weit von seinem damaligen Wohnort Paarl entfernt ist. An den Wochenenden war Giniel häufig mit einem Vater auf der Rennstrecke. Dieser kaufte dann irgendwann einen Rennwagen. Als Giniel mit gerade einmal 18 Jahren schneller darin war als sein Vater, durfte er ihn übernehmen.
1993 gewann Giniel de Villiers seine erste nationale Wertung im Tourenwagensport. Bis zum Einstieg in den Offroad-Sport folgten noch diverse weitere Siege bei südafrikanischen Meisterschaften in verschiedenen Klassen.
In seiner jetzigen Heimat Stellenbosch ist Giniel am liebsten mit seinem Mountainbike oder mit seiner KTM unterwegs. Auch das ist eine Gemeinsamkeit der beiden. Ãbrigens haben es sowohl Dirk als auch Giniel bei ihrer jeweils ersten Rallye Dakar gleich auf Platz 5 geschafft.
Nicht zuletzt wohnen beide in Gegenden, die gerne von Touristen besucht werden. Dirk an der Ostsee, Giniel am Atlantik.