Uyuni, 07. Januar 2016. Das Dach der „Dakar“ erklommen, der Physik bestmöglich getrotzt und die Podiums-Chancen weiter gewahrt: Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz haben ihren sechsten Platz im Gesamtklassement der härtesten Wüstenrallye der Welt verteidigt, mussten allerdings die zweite Schlappe in Folge in Kauf nehmen. Die wegen eines Sturms um sieben Kilometer gekürzte Prüfung von San Salvador in Argentinien nach Uyuni in Boliven führte hinauf bis auf 4.600 Meter über Normalnull. Kein Spitzen-Motorsport hatte bisher in einer solch großen Höhe stattgefunden. „GdV“ und „DvZ“ stemmten sich bei diesen Bedingungen wie ihre Toyota-Markenkollegen nach Kräften gegen den für Fahrer von Saugmotor-Benzinern im Vergleich zur Turbodiesel-angetriebenen Konkurrenz zu erwartenden Zeitverlust. Sie konnten ihn allerdings als Tagessiebte lediglich auf 8.36 Minuten begrenzen – denn ein Reifenschaden bei Kilometer 120 kostete zusätzlich Zeit. Damit beträgt der Rückstand für sie als Gesamtsechste nach den ersten fünf „Dakar“-Tagen bereits 21.55 Minuten.
Die Tageswertung ging wie am Vortag gleich dreifach an Peugeot. Die Werks-Buggy des französischen Herstellers liegen nun auch als Dreierpack mit den Tagessiegern Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), den Rekord-Siegern Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F) und Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) an der Spitze der Gesamtwertung. Nach dem besten X-raid-Mini, die Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (Q/F) folgen zwei von Toyota Gazoo Racing SA eingesetzte Hilux – die von Leeroy Poulter/Rob Howie (ZA/ZA) und Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D).
Das ist … das Zitat des Tages
„Wir haben von unserer Seite alles getan, was wir tun konnten und es lief bis Kilometer 120 auch rund bei uns. Allerdings hatten wir dann einen Reifenschaden, der uns Zeit gekostet hat. Das Gros hat uns jedoch heute wieder die Höhe gekostet, aber mit unserem Saugmotor-V8 müssen wir einen Leistungs- und Zeitverlust einfach in Kauf nehmen. Die Höhe hatte heute auch noch etwas Bizarres: Regen und Hagel auf 4.400 Meter über Normalnull – wann kann man das schon erleben?“
Dirk von Zitzewitz nach Etappe 05
Das war … Etappe 05 (San Salvador–Uyuni)
Prüfung: 327 km, gesamt: 642 km (Prüfung verkürzt auf 320 km)
Vorläufiges Gesamtergebnis nach Etappe 05
01. Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), Peugeot, Peugeot. 13:17.25 Std.
02. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F), Peugeot, + 7.48 Min.
03. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E), Peugeot, + 13.26 Min.
04. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (Q/F), Mini, + 14.16 Min.
05. Leeroy Poulter/Rob Howie (ZA/ZA), Toyota, + 18.38 Min.
06. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Toyota, + 21.55 Min.
07. Mikko Hirvonen/Michel Périn (FIN/F), Mini, + 23.24 Min.
08. Bernhard Ten Brinke/Tom Colsoul (NL/B), Toyota, +29.00 Min.
Das wird … Etappe 06 (Uyuni–Uyuni, Freitag, 08. Januar 2016)
Uyuni (BOL)–Uyuni (BOL), Prüfung: 542 km, gesamt: 723 km
WP-Start erstes Auto (Rallye-Zeit/Deutsche Zeit): 10:38/14:38 Uhr, WP-Ziel erstes Auto: 14:33/18:33 Uhr
Deutschsprachige TV-Erstausstrahlungen: 08. Januar 2016, 20:40–20:45 und 23:30–24:00 Uhr auf Eurosport1
Die Trilogie in der Höhe, dritter Teil. Und nicht nur extrem hoch, sondern auch noch extrem lang: Am Freitag erwartet die Teilnehmer die längste Prüfung der Rallye Dakar. Die 542 Kilometer gegen die Uhr werden zwischen 3.500 und 4.200 Meter über Normalnull ausgetragen. Das Terrain wechselt kontinuierlich zwischen Sand und Geröll. Es geht einmal herum um den großen Salzsee. Gefragt sind zwei Dinge: Motorleistung. Und fehlerfreie Navigation. Denn nur zum Teil ist die Strecke bekannt aus dem vergangenen Jahr.