„Dakar“-Zweite!
Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz übertreffen alle Erwartungen
Buenes Aires, 17. Januar 2015. Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz bleiben das erfolgreichste Rallye-Dakar-Duo der vergangenen sieben Jahre. Seit die legendäre Wüstenrallye in Südamerika ausgetragen wird, fuhren sie fünf Mal auf das Podest. Ihr neuester Coup: Rang zwei bei einer der härtesten Ausgaben des Klassikers aller Zeiten.
Nicht nur das „Dass“, sondern das „Wie“ übertraf dabei alle Erwartungen – auch die eigenen. Als Außenseiter und Geheim(st)favorit gestartet erkämpften sich de Villiers/von Zitzewitz im Toyota Hilux „made in South Africa“ bereits am zweiten Tag Gesamtrang zwei. Fortan kämpften sie auf Augenhöhe um die große Sensation, den „Dakar“-Sieg 2015. Und das gegen eine ganze Armada von zehn siegfähigen X-raid-Mini und drei werkseingesetzten Peugeot-Extrem-Buggys. Mit ihrem „Bakkie“ hielten sie das Duell mit ihrem ehemaligen Teamkollegen Nasser Al.Attiyah (X-raid-Mini) bis wenige Kilometer vor der Ziellinie offen – taktisch cleveres „Speed-Bumping“ auf offenen Salzseen im Nascar-Stil ebenso inklusive wie fahrerische Giniel- und navigatorische Genie-Streiche.
Etwas für die Geschichtsbücher – die Podiumsgaranten
Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz gelten als Mr. und Mr. Zuverlässig der Rallye Dakar. Seit sie gemeinsam bei der härtesten Wüstenrallye der Welt starten – seit 2006–, haben sie stets das Ziel erreicht. Beginnend mit dem Sieg 2009, dem ersten eines Diesel-Automobils, bei einer Südamerika-„Dakar“ und für einen Afrikaner, durchlebten de Villiers/von Zitzewitz eine einzigartige Erfolgsgeschichte: Bei sieben in Argentinien, Chile, Peru und Bolvien ausgetragenen „Dakars“ erreichten sie fünf Mal einen Podiumsrang – ein einsamer Bestwert. Nach dem Triumph 2009 erreichten sie dreimal Rang zwei und einmal die dritte Position. Mit dem Hallspeed-Hilux sorgten sie dabei jüngst für großes Aufsehen. Als Underdogs erreichten sie bei dessen Premiere im Jahr 2012 auf Anhieb Rang drei, den sie im Jahr darauf als Überraschungszweite noch verbesserten. Im vergangenen Jahr bedeutete Rang vier eine Podiumspause, die sie bei der „Dakar“ 2015 prompt wieder beendeten. Rang zwei inmitten der weit stärker eingeschätzten Favoriten findet seinen Platz in den Geschichtsbüchern der Mutter aller Wüstenrallyes.
„Dakar“ in Bestform – de Villiers/von Zitzewitz ebenfalls
Die Herausforderungen bei der 2015er-„Dakar“ waren nicht nur vielfältig, sie waren auch immens. Kilometer-lange Vollgas-Stücke über Feldwege, gewundene Schotterpiste über Bergpässe im Rallye-WM-Stil, Geröllfelder, Wertungsprüfungen weit oberhalb der 3.500-Meter-Marke, kleine gemeine Dünen, turmhohe Sandberge, knifflige Navigation durch offenes Gelände, gnadenlose Wüsten-Passagen oder das Durchqueren von endlosen Labyrinthen ausgetrockneter Flussbetten – jeder Tag bot facettenreiche Prüfungen für Fahrer, Beifahrer und Material. Mit seinem zielsicheren Instinkt, stets den richtigen Weg zu finden, machte Dirk von Zitzewitz dabei als Navigator mehrfach Zeit gut. Bei dem Versuch, den Druck auf Spitzenreiter Al-Attiyah zu erhöhen, mit einen Navigations-Coup ihren Rückstand von knapp acht Minuten im Handstreich gutzumachen und damit die Grenzen der Physik zu überwinden, verpokerten sich die „Dakar“-Sieger von 2009 allerdings und büßten stattdessen die entscheidenden 15 Minuten ein. Nach einer legalen Abkürzung von zehn Kilometern fanden sie auf Etappe zehn nicht sofort zurück ins Roadbook und umkreisten einen der obligatorisch anzusteuernden Wegpunkte mehrfach. „Wir mussten es versuchen und um ein Haar hätten wir vielleicht die entscheidende Zeit gutgemacht“, so Dirk von Zitzewitz. „Ohne einen solchen Coup hätten wir Nasser nicht abfangen können. Er war einfach zu stark – das muss man anerkennen.“
Der beste Hilux aller Zeiten – Beweis erbracht
Mit viel Sorgfalt zum Siegkandidaten weiterentwickelt: Gemeinsam mit dem 420 PS starken Toyota Hilux kamen Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz der großen Sensation so nah wie nie zuvor. Vor der Rallye Dakar hatten die Ingenieure von Hallspeed an einer radikal neuen Gewichtsverteilung gearbeitet und die drei Ersatzräder näher zur Fahrzeugmitte und tiefer im Auto platziert. Cleverer Leichtbau und ein neues Konzept hatten diesen Schritt ermöglicht. Zudem kam ihnen das Reglement in mehren Punkten im Sinne der Chancengleichheit entgegen – verglichen zu den per Konzept überlegenen Buggys und den Platzhirschen X-raid-Mini. Ein um einen Millimeter vergrößerter Luftmengenbegrenzer sowie 60 Kilogramm weniger Basisgewicht brachten den „Bakkie“, wie Pritschenwagen in Südafrika genannt werden, auf Augenhöhe mit den Gegnern. Der „beste Hilux aller Zeiten“ übertraf wie seine Fahrer die in ihn gesetzten Erwartungen.
Bei dieser „Dakar“ gegen diese starke Konkurrenz auf das Podium zu fahren, so Dirk von Zitzewitz vor dem Start, wäre bereits wie ein Sieg. Noch nie hat sich ein zweiter Platz so sehr wie ein Sieg angefühlt wie nach diesen 4.438 Kilometern gegen die Uhr durch Argentinien, Chile und Bolivien.
Das ist … das Zitat zur Rallye Dakar
„Ich habe selten eine ‚Dakar‘ so genossen wie die 2015. Denn in diesem Jahr haben wir über die gesamte Distanz mit um den Sieg gekämpft. Wer uns das vorher gesagt hätte, den hätten wir gleich in die medizinische Abteilung des Biwaks geschickt. Von Kleinigkeiten abgesehen hatten wir das perfekte Rennen. Der Hilux lief wie eine Eins, hat überraschend gut mit den X-raid-Mini und den Peugeot mitgehalten und hat null technische Zickereien gezeigt. Giniel ist super gefahren und hat Nasser die ein oder andere schlaflose Nacht bereitet. Und hier und da, habe ich als Navigator auch ein bisschen Zeit gutgemacht – wenngleich der ganz große Coup ausgeblieben ist. Wir sind verdammt stolz auf unsere Leistung und auf Platz zwei, den wir gewonnen haben. Respekt an Nasser Al-Attiyah und Matthieu Baumel – sie haben verdient gewonnen. Mit ihnen haben wir uns ein tolles Duell geliefert – gern setzen wir das im kommenden Jahr wieder fort.“
Dirk von Zitzewitz
Das war … die Rallye Dakar
Vorläufiges „Dakar“-Gesamtergebnis nach Etappe 13
01. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (Q/F), Mini, 40:32.25 Std.
02. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Toyota, +35.34 Min.
03. Krysztof Holowczyc/Xavier Panseri (PL/F), Mini, +1:32.01 Std.
Das war … die Rallye Dakar im Protokoll
Etappe 01 (Buenos Aires–Villa Carlos Paz) – Vollgas-Aufgabe angenommen, Vollgas-Aufgabe mit Bravour gemeistert: Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) starten als Vierte in die 2015er-Ausgabe der Rallye Dakar. 170 Kilometer auf Zeit, sowie lange, gelegentlich durch 90-Grad-Abzweige unterbrochene Vollgasabschnitte stehen auf dem ersten Teilstück der „Dakar“ zwischen Buenos Aires und Villa Carlos Paz auf der Agenda.
Etappe 02 (Villa Carlos Paz–San Juan) – Über fünf Stunden Schwerstarbeit – und der Lohn? Platz zwei in Tages- und Gesamtwertung. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz untermauern mit ihrem Toyota Hilux „made in South Africa“ auf der längsten Etappe der Rallye Dakar den Status als Geheim(st)favoriten. Zwischen Villa Carlos Paz und San Juan müssen sie sich lediglich Nasser Al-Attiyah und ihrem X-raid-Mini geschlagen geben – und lassen zeitgleich mehr als eine Handvoll Werksfahrer anderer Teams hinter sich.
Etappe 03 (San Juan–Chilecito) – „Dakar“-David fordert Goliath heraus: Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz bleiben bei der Rallye Dakar ihrer Rolle als Geheim(st)favoriten gerecht. Auf der dritten Etappe zwischen San Juan und Chilecito spielen sie die Stärken ihres Hallspeed-Hilux aus und erreichten als Zweite das Tagesziel. Auf dem 284 Kilometer langen Teilstück sind lediglich Orlando Terranova/Bernado Graue im X-raid-Mini schneller.
Etappe 04 (Chilecito–Copiapó) – Atacama, da sind wir! Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz festigen ihren zweiten Platz bei der Rallye Dakar auf einer weiteren fordernden Etappe. Auf dem Teilstück zwischen Chilecito in Argentinien und Copiapó in Chile halten sie trotz der großen Höhenlage zu Beginn der Wertungsprüfung, die den Benzinern wie ihrem Toyota Hilux alles andere als entgegenkommt , in den mächtigen Anden mit den haushohen Favoriten stets Schritt.
Etappe 05 (Copiapó–Antofagasta) – Die ersten Verfolger bleiben hartnäckig dran: Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz verteidigen auf der fünften Etappe der Rallye Dakar Platz zwei. Die 458 Kilometer lange Prüfung führt zwischen Küste und Kordillere von Copiapó nach Antofagasta gen Norden Chiles.
Etappe 06 (Antofagasta–Iquique) – Ein ganz normaler Arbeitstag im „Büro“: Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz bleiben die hartnäckigsten Verfolger von Nasser Al-Attiyah (X-raid-Mini) bei der Rallye Dakar. Auf der sechsten Etappe der legendären Wüstenrallye bleiben de Villiers/von Zitzewitz den haushohen Favoriten auf den Fersen, erobern nur um 37 Sekunden geschlagen Tagesrang zwei und rangieren in der Gesamtwertung damit als Zweite lediglich 11.12 Minuten hinter Al-Attiyah.
Etappe 07 (Iquique–Uyuni) – Nur acht Minuten und 14 Sekunden – bei der „Dakar“ ein Wimpernschlag. Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz verkürzen auf einer der härtesten Etappen bei der Rallye Dakar den Rückstand zur Spitze deutlich und erhöhen den Druck auf den Gesamtführenden Nasser Al-Attiyah im X-raid-Mini. Auf dem ersten Teil der Marathon-Etappe von Iquique in Chile nach Uyuni in Bolivien und wieder zurück schlägt angesichts kniffliger Wegführung die Stunde der Navigatoren.
Etappe 08 (Uyuni–Iquique) – Nichts für Sonntagsfahrer – die Rallye Dakar steht in der zweiten Wettbewerbswoche vor einem Duell auf Augenhöhe. Mit dabei: Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz. Auf der achten Etappe, Teil zwei der Marathon-Prüfung Iquique–Uyuni–Iquique, bleiben die „Dakar“-Sieger von 2009 ihrem Widersacher um die Führung, Nasser Al-Attiyah (X-raid-Mini), weiter hartnäckig auf den Fersen. Obwohl ihnen ein Hubschrauber die Sicht nimmt und sie einen 3-Minuten-Vorsprung deshalb einbüßen.
Etappe 09 (Iquique–Calama) – Der Navigations-Poker inkl. 10-Kilometer-Abkürzung geht nicht auf: Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz büßen bei der Rallye Dakar auf der neunten Etappe wertvolle Zeit ein, verteidigen jedoch Gesamtrang zwei. Auf dem Teilstück zwischen Iquique und Calama verlieren sie etwa 15 Minuten auf ihre direkten Konkurrenten um den „Dakar“-Sieg, Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (X-raid-Mini) und liegen vor den abschließenden vier Etappen in Argentinien nun knapp 24 Minuten hinten den Rivalen – wenngleich weiterhin aussichtsreicht.
Etappe 10 (Calama–Salta) – Willkommen zurück in Argentinien! Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz rangieren bei der Rallye Dakar weiter auf Position zwei des Gesamtklassements. Auf der zehnten Etappe zwischen Calama in Chile und Salta in Argentinien verteidigen sie ihren Platz mit Tagesrang fünf hinter ihren Teamkollegen Leeroy Poulter/Rob Howie.
Etappe 11 (Salta–Termas Rio Hondo) – Kontrolliertes Tempo für die letzten Kilometer der Rallye Dakar: Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz gehen als Gesamtzweite in die abschließenden beiden Etappen des Wüstenklassikers. Auf der elften Etappe von Salta nach Termas Rio Hondo sorgt ergiebiger Regen vom Vortag für schwierige Pistenverhältnisse.
Etappe 12 (Termas Rio Hondo–Rosario) – Die große Sensation bleibt womöglich aus, die kleine ist in Sichtweite: Mit dem Meistern der vorletzten Etappe stehen Giniel de Villiers und Dirk vor Zitzewitz unmittelbar davor, die legendäre Rallye Dakar auf Platz zwei abzuschließen. Nur wenige Kilometer vor dem Ziel liegen sie etwas mehr als eine halbe Stunde hinter dem Gesamtführenden, Nasser Al-Attiyah (X-raid-Mini). Auf dem zwölften Teilstück zwischen Termas Rio Hondo und Rosario erreichen de Villiers/von Zitzewitz als 13. das Tagesziel und giehen kein unnötiges Risiko mehr ein.
Etappe 13 (Rosario–Buenos Aires) – Die abschließende Prüfung wird auf 34 Kilometer verkürzt und gerät zur Triumphfahrt für Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel im X-Raid-Mini und Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz im Hallspeed-Hilux. Zum Abschluss noch einmal Platz fünf – vor Nasser Al-Attiyah.
Das ist … Dirk von Zitzewitz
Er ist nicht nur sprichwörtlich als Navigator geboren. Dirk von Zitzewitz erblickte das Licht der Welt an dem Ort, der ihm seit Jahren ein sportliches Zuhause ist: auf dem Beifahrersitz. Der aus Ostholstein stammende Co-Pilot gilt als einer der Besten seines Fachs. 2009 gewann er als Beifahrer gemeinsam mit Giniel de Villiers die erste jemals in Südamerika ausgetragene „Dakar“. Neuland? Für Dirk von Zitzewitz abseits befestigter Straßen der ideale Ort, sein instinktives Gespür zu zeigen, stets den richtigen Weg zu finden. Der Erfolg und sein Renommee in der Szene sind keineswegs Zufall: Schon als Teenager spielte Zitzewitz mit einem Kumpel und einem klapprigen alten Moped „Dakar“. Damals war das Event jung und international unbedeutend, zog den Offroad-begeisterten Norddeutschen jedoch bereits magisch an. Dirk von Zitzewitz gewann 15 Mal den Titel des Deutschen Enduro-Meisters, ehe er dreimal die Dakar auf dem Motorrad bestritt. Seit 2002 ist er mit unterschiedlichen Fahrern als Co-Pilot bei der Mutter aller Wüstenrallyes angetreten. 2012 schloss sich für Zitzewitz der Kreis: Zehn Jahre zuvor war er erstmals im Automobil angetreten – ebenfalls mit einem privat eingesetzten Toyota. 2015 geht die Kombination De-Villiers-von-Zitzewitz-Toyota in die vierte Runde. Dazwischen liegt ein großer sportlicher Erfolg: Insgesamt schlagen elf Podiumsresultate, davon fünf Siege zu Buche. Damit gehört Dirk von Zitzewitz zu den erfolgreichsten Marathon-Rallye-Beifahrern aller Zeiten.
Das sind … die „Dakar“-TV-Zeiten
Samstag, 17. Januar 2015
18:40 Uhr, Eurosport, Rallye Dakar, Live
23:00 Uhr, Eurosport, Rallye Dakar, Etappe 13
Sonntag, 18. Januar 2015
01:15 Uhr, Eurosport 2, Rallye Dakar, Etappe 13 (Wiederholung)
06:00 Uhr, Eurosport 2, Rallye Dakar, Etappe 13 (Wiederholung)
18:25 Uhr, n-tv, Rallye Dakar 2015
23:00 Uhr, Eurosport, Rallye Dakar, Highlights
Montag, 19. Januar 2015
15:00 Uhr, Eurosport 2, Rallye Dakar, Highlights (Wiederholung)
Nützliche Links
Internet
Dirk von Zitzewitz – www.zitzewitz.com
Rallye Dakar – www.dakar.com
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