Rally Dakar Etappe 2

6. Januar 2014

Aufholjagd im Dutzend, Teil eins – Tagesrang drei für #302

San Rafael, 06. Januar 2014 Elf weitere Etappen bleiben, eine ist bereits erfolgreich genutzt – Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz haben sich bei der Rallye Dakar in ihrem Imperial Toyota Hilux mit Tagesrang drei im Gesamtklassement nach vorn gearbeitet. Nach dem holprigen „Dakar“-Auftakt am Vortag, als sie wegen einer defekten Dichtung an der Servolenkung knapp 16 Minuten verloren, arbeitete sich das südafrikanisch-deutsche Duo auf dem Teilstück zwischen San Luis nach San Rafael von der 27. auf die sechste Position der Gesamtwertung nach vorn. Auf der schnellsten Etappe der Rallye Dakar lief der Hilux-Pickup, der von Hallspeed für Imperial Toyota in Südafrika vorbereitet und eingesetzt wird, wie ein Uhrwerk. Auf den 433 Prüfungskilometern erreichte der Publikumsliebling mit Pritsche eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 109,3 km/h – und das schwierigen Dünenquerungen zum Trotz. Der Tagessieg ging an den haushohen Favorit Stéphane Peterhansel im Mini – dem einzigen der Mini-Armada, der die #302 schlug.

Steil und dicht bewachsen – die grauen Dünen von Nihuil sind bereits eine „Dakar“-Legende. Auf dem zweiten Teilstück der 2014er-Ausgabe bildeten Sie den 65 Kilometer langen Abschluss auf dem Weg nach San Rafael. Die Etappe umrundete den 3.810 Meter hohen Nevado und den 3.838 Meter hohen Payún – lehmiger, steiniger Untergrund auf Meereshöhen bis oberhalb der 2.000-Meter-Marke inklusive, bevor es in die Dünen ging. Durch ihren Kamelgras-ähnlichen Bewuchs ragen die Sandberge von Nihuil besonders steil auf, trotz ihres weichen, grauen Sandes. Damit bildeten sie für die Teilnehmer eine wahre Herausforderung.

 

 

Die Zitate

 

„Wir sind wieder da! Heute hatten wir eine perfekte Prüfung, haben keine Fehler und damit ein bisschen Boden gut gemacht. Der perfekte Ausgleich für den schwierigen Tag gestern. Die Dünen von Nihuil waren diesmal besonders weich und extrem schwer zu fahren. Dazu waren die Temperaturen im Cockpit extrem heiß. Die ersten beiden Tage hatten es für uns also schon einmal mächtig in sich. Wie sehr die Diesel-Fahrzeuge dominieren zeigt der Abstand heute – wir konnten nichts besser machen. Dennoch: Wir geben niemals auf und werden auch morgen versuchen, weiter Boden gut zu machen.“

Giniel de Villiers nach Etappe 02

 

„Auf dem Weg zur Prüfung mussten wir noch einmal die Lenkung tauschen. Doch unserem Team gebührt ein dickes Lob: Es hat den Hilux wieder bestens hingebracht, heute lief in der Prüfung alles perfekt. Giniel hat heute einen herausragenden Job gemacht, ist wahnsinnig gut gefahren und hatte in den Dünen alles voll im Griff. Ich selbst hatte heute mit der Navigation keinerlei Probleme. In diesem Stil darf es in den kommenden Tagen gern weitergehen. Nur ein bisschen kühler darf es im Cockpit gern werden …“

Dirk von Zitzewitz nach Etappe 02

 

 

 

Das Ergebnis: Rallye-Dakar-Gesamtwertung nach Etappe 02

 

01. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F), Mini, 6:17.02 Std.

02. Carlos Sainz/Timo Gottschalk (E/D), SMG, 6:17.30 Std.

03. Nasser Al-Attiyah/Lucas Cruz (Q/E), Mini, 6:21.12 Std.

04. Joan Roma/Michel Périn (E/F), Mini, 6:21,21 Std.

05. Orlando Terranova/Paulo Fiuza (RA/P), Mini, 6:25.33 Std.

06. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Imperial Toyota, 6:34.12 Std.

07. Christian Lavielle/Jean-Pierre Garcin (F/F), Haval, 6:38.01 Std.

08. Krzysztof Hołowczyz/Konstantin Zhiltsov (PL/RUS), Mini, 6:54.10 Std.

 

 

 

Das kommt: Vorschau auf Etappe 03

San Rafael–San Juan (Verbindung: 292 km, Prüfung: 301 km, Verbindung: 3 km)

Das ein oder andere Déjà-vu wird die Teilnehmer am dritten „Dakar“-Tag durchzucken. Denn diese Etappe wird Teilstücke der Ausgaben von 2010 und 2012 beinhalten. Enge Pisten auf großer Höhe oberhalb 3.000 Metern über Normalnull, mit vielen Steine, Büsche und Ausspühlungen und dem allgegenwärtigen Staub der ersten „Dakar“-Tage machen das Leben für Fahrer und Beifahrer nicht gerade leicht. Die zweite Hälfte steht im Zeichen des Abstiegs in die Täler. Das Tempo wird phasenweise höher, ehe abrupt wieder enge Kehren anstehen. Das Finale bilden schnell zu durchfahrene, steinige Flußbetten, die nach San Juan führen.

 

 

 

#302, Fahrtrichtung links: Giniel de Villiers

 

Wenn es eine Vielseitigkeitsauszeichnung im Motorsport geben würde, Giniel de Villiers wäre ein heißer Kandidat auf den Sonderpreis für das Lebenswerk. Der sympathische und bodenständige Rennfahrer aus Stellenbosch/Südafrika feierte fünf nationale Meistertitel im Tourenwagen-Sport Südafrikas, besiegte dabei unter anderem seinen späteren Teamchef im Volkswagen-Werksteam Kris Nissen und weitere europäische Top-Stars, bevor er in den Marathon-Rallyesport wechselte. Giniel de Villiers bezeichnet sich selbst als „outdoorsy person“, den es stets an die frische Luft zieht. Egal, ob mit dem Jetski oder dem Mountainbike, Giniel de Villiers ist deshalb immer „in Action“. Doch sportlich wie privat ist dabei kluge Besonnenheit ein absolutes Markenzeichen von „Ginny“. Seine Vita weist deshalb auch beim zweiten Karriere-Weg abseits befestigter Straßen und permanenter Rennstrecken Herausragendes aus: Gemeinsam mit seiner Beifahrerin Tina Thörner (S) belegte er mit Volkswagen anno 2006 Rang zwei bei der Rallye Dakar – ein Meilenstein, denn nie zuvor hatte ein Duo mit Diesel-angetriebenem Fahrzeug eine bessere Platzierung erreicht. Ausgerechnet bei der ersten Rallye Dakar außerhalb des Schwarzen Kontinents gelang 2009 der absolute Durchbruch, unterstützt von Co-Pilot Dirk von Zitzewitz: Gemeinsam feierte das Duo einen historischen Erfolg: Den ersten Sieg eines Afrikaners, den ersten eines Diesel-Automobils und den ersten in Südamerika überhaupt.

 

#302, Fahrtrichtung rechts: Dirk von Zitzewitz

 

Er ist nicht nur sprichwörtlich als Navigator geboren. Dirk von Zitzewitz erblickte das Licht der Welt an dem Ort, der ihm seit Jahren ein sportliches Zuhause ist: auf dem Beifahrersitz. Der aus Ostholstein stammende Co-Pilot gilt als einer der Besten seines Fachs. 2009 gewann er als Beifahrer gemeinsam mit Giniel de Villiers die erste jemals in Südamerika ausgetragene Dakar. Neuland? Für Dirk von Zitzewitz abseits befestigter Straßen der ideale Ort, sein instinktives Gespür zu zeigen, stets den richtigen Weg zu finden. Der Erfolg und sein Renommee in der Szene sind keineswegs Zufall: Schon als Teenager spielte Zitzewitz mit einem Kumpel und einem klapprigen alten Moped „Dakar“. Damals war das Event jung und international unbedeutend, zog den Offroad-begeisterten Norddeutschen jedoch bereits magisch an. Dirk von Zitzewitz gewann 15 Mal den Titel des Deutschen Enduro-Meisters, ehe er dreimal die Dakar auf dem Motorrad bestritt. Seit 2002 ist er mit unterschiedlichen Fahrern als Co-Pilot bei der Mutter aller Wüstenrallyes angetreten. 2012 schloss sich für Zitzewitz der Kreis: Zehn Jahre zuvor war er erstmals im Automobil angetreten – ebenfalls mit einem privat eingesetzten Toyota. 2014 geht die Kombination De-Villiers-von-Zitzewitz-Toyota in die dritte Runde. Dazwischen liegt ein großer sportlicher Erfolg: Insgesamt schlagen elf Podiumsresultate, davon fünf Siege bei 33 Etappensiegen und 31 Führungstagen im Automobil zu Buche. Damit gehört Dirk von Zitzewitz schon heute zu den erfolgreichsten Marathon-Rallye-Beifahrern aller Zeiten.

 

 

 

Die „Dakar“ im TV

 

Montag, 06. Januar 2014

23:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2014, 02. Etappe, Aufzeichnung vom Tage

 

Dienstag, 07. Januar 2014

00:15 Uhr Eurosport2 Rallye Dakar 2014, 02. Etappe, Aufzeichnung vom Tage

01:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2014, 02. Etappe, Aufzeichnung vom Tage

09:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2014, 02. Etappe, Aufzeichnung vom Montag (Wiederholung)

10:00 Uhr Eurosport2 Rallye Dakar 2014, 02. Etappe, Aufzeichnung vom Montag (Wiederholung)

13:00 Uhr Eurosport2 Rallye Dakar 2014, 02. Etappe, Aufzeichnung vom Montag (Wiederholung)

23:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2014, 03. Etappe, Aufzeichnung vom Tage

 

Mittwoch, 08. Januar 2014

00:15 Uhr Eurosport2 Rallye Dakar 2014, 03. Etappe, Aufzeichnung vom Tage

01:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2014, 03. Etappe, Aufzeichnung vom Tage

09:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2014, 03. Etappe, Aufzeichnung vom Dienstag (Wiederholung)

10:00 Uhr Eurosport2 Rallye Dakar 2014, 03. Etappe, Aufzeichnung vom Dienstag (Wiederholung)

13:00 Uhr Eurosport2 Rallye Dakar 2014, 03. Etappe, Aufzeichnung vom Dienstag (Wiederholung)

23:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2014, 04. Etappe, Aufzeichnung vom Tage

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