Dranbleiben! „GdV“ und „DvZ“ weiter „Dakar“-Sechste
San Juan, 07. Januar 2014 „Dakar“-Drama zum Trotz: Giniel de Villers und Dirk von Zitzewitz bleiben bei der Rallye Dakar in Schlagdistanz zur Spitzengruppe. Am dritten Tag des unerbittlichen Motorsport-Marathons sicherten „GdV“ und „DvZ“ trotz eines Tagesrangs außerhalb der Top-Ten ihren sechsten Platz in der Gesamtwertung ab. Das dritte Teilstück zwischen San Rafael und San Luis hatte es in sich. Plattfüße bestimmten den Tagesverlauf der #302 und ihrer Gegner. Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz erwischte es gleich zweimal – unter verschärften Bedingungen. Der automatische Wagenheber quittierte den Dienst, manuelles Aufbocken des Toyota Hilux „made in South Africa“ war angesagt. Jeweils sechs Minuten gingen de Villiers/von Zitzewitz dabei verloren. Nach dem zweiten Reifenschaden – etwa bei Kilometer 110 der 301 Kilometer langen Etappe – mussten sie ohne weitere Ersatzräder vorsichtig agieren. „Dakar“ paradox: Trotz der Reifenschäden blieben sie im Kampf um das Podium weiter im Geschäft, vom haushohen „Dakar“-Favoriten Stéphane Peterhansel im Mini trennen sie nach Tag drei lediglich zwei Minuten. Joan Roma führt die „Dakar“ nach seinem ersten Tagessieg nun vor zwei seiner Mini-Markenkollegen an.
Die Zitate
„Was bei der Rallye Dakar alles passieren kann, hat der dramatische Tag heute deutlich gezeigt. Wir hätten deutlich mehr Glück haben, aber auch mehr Zeit verlieren können. Weil der Wagenheber nicht richtig funktioniert hat, haben wir uns bei unseren beiden Plattfüßen einen großen Zeitverlust eingehandelt. Doch auch unsere Konkurrenten mussten Federn lassen. Ab Kilometer 110 sind wir ganz vorsichtig gefahren – angesichts dessen ist das Ergebnis heute richtig gut. Wir sind weiter im Geschäft, denn auch an den kommenden Tage ist alles möglich“
Giniel de Villiers nach Etappe 03
„Wer rechnet schon damit, dass der hydraulische Wagenheber nicht mitspielt? Wir mussten heute auf den manuellen Wagenheber zurückgreifen, den man erst aus dem Auto ausbauen muss. So etwas kostet natürlich viel Zeit. Doch wenn man sich die Zeiten im Vergleich zur Konkurrent anschaut, haben wir teils gewonnen, teils verloren. Der ‚Dakar‘-Verlauf ist in diesem Jahr ganz schön verrückt. Ich kann nur empfehlen, die Rallye weiter zu verfolgen – sonst verpasst man definitiv etwas.“
Dirk von Zitzewitz nach Etappe 03
Das Ergebnis: Rallye-Dakar-Gesamtwertung nach Etappe 03
01. Joan Roma/Michel Périn (E/F), Mini, 9:20,13 Std.
02. Orlando Terranova/Paulo Fiuza (RA/P), Mini, 9:29.19 Std.
03. Nasser Al-Attiyah/Lucas Cruz (Q/E), Mini, 9:30.13 Std.
04. Carlos Sainz/Timo Gottschalk (E/D), SMG, 9:46.36 Std.
05. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F), Mini, 9:44.21 Std.
06. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Imperial Toyota, 9:46.36 Std.
07. Christian Lavielle/Jean-Pierre Garcin (F/F), Haval, 9:51.36 Std.
08. Krzysztof Hołowczyz/Konstantin Zhiltsov (PL/RUS), Mini, 9:54.09 Std.
Das kommt: Vorschau auf Etappe 04
San Juan–Chilecito (Verbindung: 43 km, Prüfung: 657, Verbindung: 167 km)
Marathon-Männer voran: Seit dem Jahr 2005 und dem Teilstück zwischen Zouerat und Tichit gab es keine längere Wertungsprüfung als jene am vierten „Dakar“-Tag 2014. Viele Täler, in denen man die Orientierung verlieren kann sowie tiefe Wasserdurchfahrten sind die Zutaten, die Fahrern und Beifahrern gleichermaßen zusetzen. Dabei hat die Wertungsprüfung zwei Gesichter: Die erste Hälfte verläuft durch die offene Wüste und bringt Staub sowie Pisten mit vielen Löchern und Ausspülungen. Die Vegetation: spärlich. Die zweite Hälfte ist geprägt von Bergpässen und schnellen Abschnitten, bevor es steinig wird. Wer hier ohne Plattfuß durchkommt, war entweder zu langsam und vorsichtig – oder landet ganz weit vorn.
#302, Fahrtrichtung links: Giniel de Villiers
Wenn es eine Vielseitigkeitsauszeichnung im Motorsport geben würde, Giniel de Villiers wäre ein heißer Kandidat auf den Sonderpreis für das Lebenswerk. Der sympathische und bodenständige Rennfahrer aus Stellenbosch/Südafrika feierte fünf nationale Meistertitel im Tourenwagen-Sport Südafrikas, besiegte dabei unter anderem seinen späteren Teamchef im Volkswagen-Werksteam Kris Nissen und weitere europäische Top-Stars, bevor er in den Marathon-Rallyesport wechselte. Giniel de Villiers bezeichnet sich selbst als „outdoorsy person“, den es stets an die frische Luft zieht. Egal, ob mit dem Jetski oder dem Mountainbike, Giniel de Villiers ist deshalb immer „in Action“. Doch sportlich wie privat ist dabei kluge Besonnenheit ein absolutes Markenzeichen von „Ginny“. Seine Vita weist deshalb auch beim zweiten Karriere-Weg abseits befestigter Straßen und permanenter Rennstrecken Herausragendes aus: Gemeinsam mit seiner Beifahrerin Tina Thörner (S) belegte er mit Volkswagen anno 2006 Rang zwei bei der Rallye Dakar – ein Meilenstein, denn nie zuvor hatte ein Duo mit Diesel-angetriebenem Fahrzeug eine bessere Platzierung erreicht. Ausgerechnet bei der ersten Rallye Dakar außerhalb des Schwarzen Kontinents gelang 2009 der absolute Durchbruch, unterstützt von Co-Pilot Dirk von Zitzewitz: Gemeinsam feierte das Duo einen historischen Erfolg: Den ersten Sieg eines Afrikaners, den ersten eines Diesel-Automobils und den ersten in Südamerika überhaupt.
#302, Fahrtrichtung rechts: Dirk von Zitzewitz
Er ist nicht nur sprichwörtlich als Navigator geboren. Dirk von Zitzewitz erblickte das Licht der Welt an dem Ort, der ihm seit Jahren ein sportliches Zuhause ist: auf dem Beifahrersitz. Der aus Ostholstein stammende Co-Pilot gilt als einer der Besten seines Fachs. 2009 gewann er als Beifahrer gemeinsam mit Giniel de Villiers die erste jemals in Südamerika ausgetragene Dakar. Neuland? Für Dirk von Zitzewitz abseits befestigter Straßen der ideale Ort, sein instinktives Gespür zu zeigen, stets den richtigen Weg zu finden. Der Erfolg und sein Renommee in der Szene sind keineswegs Zufall: Schon als Teenager spielte Zitzewitz mit einem Kumpel und einem klapprigen alten Moped „Dakar“. Damals war das Event jung und international unbedeutend, zog den Offroad-begeisterten Norddeutschen jedoch bereits magisch an. Dirk von Zitzewitz gewann 15 Mal den Titel des Deutschen Enduro-Meisters, ehe er dreimal die Dakar auf dem Motorrad bestritt. Seit 2002 ist er mit unterschiedlichen Fahrern als Co-Pilot bei der Mutter aller Wüstenrallyes angetreten. 2012 schloss sich für Zitzewitz der Kreis: Zehn Jahre zuvor war er erstmals im Automobil angetreten – ebenfalls mit einem privat eingesetzten Toyota. 2014 geht die Kombination De-Villiers-von-Zitzewitz-Toyota in die dritte Runde. Dazwischen liegt ein großer sportlicher Erfolg: Insgesamt schlagen elf Podiumsresultate, davon fünf Siege bei 33 Etappensiegen und 31 Führungstagen im Automobil zu Buche. Damit gehört Dirk von Zitzewitz schon heute zu den erfolgreichsten Marathon-Rallye-Beifahrern aller Zeiten.
Die „Dakar“ im TV
Dienstag, 07. Januar 2014
23:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2014, 03. Etappe, Aufzeichnung vom Tage
Mittwoch, 08. Januar 2014
00:15 Uhr Eurosport2 Rallye Dakar 2014, 03. Etappe, Aufzeichnung vom Tage
01:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2014, 03. Etappe, Aufzeichnung vom Tage
09:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2014, 03. Etappe, Aufzeichnung vom Dienstag (Wiederholung)
10:00 Uhr Eurosport2 Rallye Dakar 2014, 03. Etappe, Aufzeichnung vom Dienstag (Wiederholung)
13:00 Uhr Eurosport2 Rallye Dakar 2014, 03. Etappe, Aufzeichnung vom Dienstag (Wiederholung)
23:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2014, 04. Etappe, Aufzeichnung vom Tage
Donnerstag, 09. Januar 2014
00:15 Uhr Eurosport2 Rallye Dakar 2014, 04. Etappe, Aufzeichnung vom Tage
01:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2014, 04. Etappe, Aufzeichnung vom Tage
07:30 Uhr Eurosport2 Rallye Dakar 2014, 04. Etappe, Aufzeichnung vom Mittwoch (Wiederholung)
09:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2014, 04. Etappe, Aufzeichnung vom Mittwoch (Wiederholung)
10:00 Uhr Eurosport2 Rallye Dakar 2014, 04. Etappe, Aufzeichnung vom Mittwoch (Wiederholung)
11:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2014, 04. Etappe, Aufzeichnung vom Mittwoch (Wiederholung)
13:00 Uhr Eurosport2 Rallye Dakar 2014, 04. Etappe, Aufzeichnung vom Mittwoch (Wiederholung)
23:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2014, 05. Etappe, Aufzeichnung vom Tage
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