Rally Dakar Etappe 9

14. Januar 2013

Gefreut wird sich am Schluss! „Ginny“ und „Schnietz“ auf dem zweiten Gesamtplatz

 

 

Córdoba, 14. Januar 2013 „Auch an schlechten Tagen kann man stark sein“: Besser hätte Giniel de Villiers den zehnten Tag der Rallye Dakar 2013 im Ziel in Córdoba kaum zusammenfassen können. Denn für den Südafrikaner und seinen deutschen Co-Pilot Dirk von Zitzewitz war die neunte „Dakar“-Etappe ein Wechselbad der Gefühle, den das dynamische Duo im Toyota Hilux am Ende doch mit einem Lächeln im Gesicht beendete. Doch der Reihe nach …

 

Zunächst hatten de Villiers/von Zitzewitz einen Traumstart in die zweite „Dakar“-Woche hingelegt. Auf dem ersten Abschnitt der zweigeteilten, 593 Kilometer langen neunten Prüfung flog das südafrikanisch-deutsche Duo förmlich von einem Wegpunkt zum nächsten und war dabei auf bestem Weg, sich den ersten Etappensieg im Toyota Hilux mit der Three-O-One zu sichern. Dann kam der verflixte 500. Prüfungskilometer: Zuerst streikte die vordere rechte Bremsscheibe, so dass „Ginny“ Tempo rausnehmen musste. Wenig später dann ein Reifenschaden, der ebenfalls wertvolle Zeit kostete.

 

Der Wermutstropfen dann im Tagesziel: Denn einige der ärgsten Verfolger im Gesamtklassement erwischten ebenfalls einen herausfordernden Tag und hatten mit technischen Problemen zu kämpfen. Ebenso Nasser Al-Attiyah und Lucas Cruz im Buggy, die bis dahin auf dem zweiten Gesamtrang hinter den „Dakar“-Favoriten Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret im X-raid-Mini gelegen hatten. Al-Attiyah musste seinen Buggy mehrfach stoppen und verlor viel Zeit im Gesamtklassement. Damit belegen de Villiers/von Zitzewitz jetzt Platz zwei in der Gesamtwertung hinter Peterhansel/Cottret.

 

 

Die Zitate

 

„Puh, was für ein Tag, der für uns super begonnen hat. Aber es hat sich mal wieder gezeigt: Die ‚Dakar‘ ist unberechenbar. Es war eine anspruchsvolle Prüfung, die das Material sehr gefordert hat. Trotzdem bin ich mit unserem Toyota Hilux sehr zufrieden. Und dass wir jetzt Platz zwei belegen, freut uns natürlich. Auch an schlechten Tagen kann man stark sein.“

Giniel de Villiers über Etappe 09

 

„Am Anfang lief alles bestens für uns. Erst im zweiten Prüfungsabschnitt mussten wir wegen einer defekten Bremsscheibe Tempo rausnehmen. Giniel hat einen kühlen Kopf bewahrt und die Situation bestens im Griff gehabt. Der Reifenschaden danach war einfach Pech. Bis zum Ziel haben wir dann noch einmal alles gegeben, um den Tag positiv zu beenden. Jetzt blicken wir nach vorne und freuen uns auf die Etappe nach La Rioja.“

Dirk von Zitzewitz über Etappe 09

 

 

Das Ergebnis: Rallye-Dakar-Gesamtwertung nach Etappe 09

 

01. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F), Mini, 24:11.43 Std.

02. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Toyota, 25:01.14 Std.

03. Leonid Novitzkiy/Konstantin Zhiltsov (RUS/RUS), Mini, 25:07.46 Std.

04. Nani Roma/Michel Périn (E/F), Mini, 25:45.59 Std.

05. Orlando Terranova/Paulo Fiuza (ARG/PRT), BMW, 26:12.51 Std.

 

 

 

Das kommt: Vorschau auf Etappe 10

Córdoba–La Rioja

(Verbindung: 37 km, Prüfung: 353 km, Verbindung: 243 km)

Feinste Pisten, kurvig und auf hartem Boden, wie man sie eigentlich für die Rallye-WM typisch sind. Zwischen Schotter und spitze Steinen variiert die zehnte Wertungsprüfung nach La Rioja, wie sie 2009, 2010 und 2011 schon ähnlich auf der Agenda standen. Eine Menge echte Handarbeit für den Fahrer also: Neben Motorleistung sind Traktion, stabile Bremsen und Nerven gefragt. „Die Route führt über Hügelketten und Kämme, durch dichte Vegetation und zwischen riesigen Felsen entlang. Viel spektakuläre Landschaft ist wieder garantiert“, so Dirk von Zitzewitz. Und schöne Erinnerungen: „2009 sind wir hier in Formation mit unseren damaligen Teamkollegen Mark Miller/Ralph Pitchford und Dieter Depping/Timo Gottschalk dem Sieg entgegen gefahren“, erinnert sich Giniel de Villiers.

 

 

Three-O-One, Fahrtrichtung links: Giniel de Villiers

 

Wenn es eine Vielseitigkeitsauszeichnung im Motorsport geben würde, Giniel de Villiers wäre ein heißer Kandidat auf den Sonderpreis für das Lebenswerk. Der sympathische und bodenständige Rennfahrer aus Stellenbosch/Südafrika feierte fünf nationale Meistertitel im Tourenwagen-Sport Südafrikas, besiegte dabei unter anderem seinen späteren Teamchef im Volkswagen-Werksteam Kris Nissen und weitere europäische Top-Stars, bevor er in den Marathon-Rallyesport wechselte. Giniel de Villiers bezeichnet sich selbst als „outdoorsy person“, den es stets an die frische Luft zieht. Egal, ob mit dem Jetski oder dem Mountainbike, Giniel de Villiers ist deshalb immer „in Action“. Doch sportlich wie privat ist dabei kluge Besonnenheit ein absolutes Markenzeichen von „Ginny“. Seine Vita weist deshalb auch beim zweiten Karriere-Weg abseits befestigter Straßen und permanenter Rennstrecken Herausragendes aus: Gemeinsam mit seiner Beifahrerin Tina Thörner (S) belegte er mit Volkswagen anno 2006 Rang zwei bei der Rallye Dakar – ein Meilenstein, denn nie zuvor hatte ein Duo mit Diesel-angetriebenem Fahrzeug eine bessere Platzierung erreicht. Ausgerechnet bei der ersten Rallye Dakar außerhalb des Schwarzen Kontinents gelang 2009 der absolute Durchbruch, unterstützt von Co-Pilot Dirk von Zitzewitz: Gemeinsam feierte das Duo einen historischen Erfolg: Den ersten Sieg eines Afrikaners, den ersten eines Diesel-Automobils und den ersten in Südamerika überhaupt.

 

Three-O-One, Fahrtrichtung rechts: Dirk von Zitzewitz

 

Er ist nicht nur sprichwörtlich als Navigator geboren. Dirk von Zitzewitz erblickte das Licht der Welt an dem Ort, der ihm seit Jahren ein sportliches Zuhause ist: auf dem Beifahrersitz. Der aus Ostholstein stammende Co-Pilot gilt als einer der Besten seines Fachs. 2009 gewann er als Beifahrer gemeinsam mit Giniel de Villiers die erste jemals in Südamerika ausgetragene Dakar. Neuland? Für Dirk von Zitzewitz abseits befestigter Straßen der ideale Ort, sein instinktives Gespür zu zeigen, stets den richtigen Weg zu finden. Der Erfolg und sein Renommee in der Szene sind keineswegs Zufall: Schon als Teenager spielte Zitzewitz mit einem Kumpel und einem klapprigen alten Moped „Dakar“. Damals war das Event jung und international unbedeutend, zog den Offroad-begeisterten Norddeutschen jedoch bereits magisch an. Dirk von Zitzewitz gewann 15 Mal den Titel des Deutschen Enduro-Meisters, ehe er dreimal die Dakar auf dem Motorrad bestritt. Seit 2002 ist er mit unterschiedlichen Fahrern als Co-Pilot bei der Mutter aller Wüstenrallyes angetreten. 2012 schloss sich für Zitzewitz der Kreis: Zehn Jahre zuvor war er erstmals im Automobil angetreten – ebenfalls mit einem privat eingesetzten Toyota. 2013 geht die Kombination De-Villiers-von-Zitzewitz-Toyota in die nächste Runde. Dazwischen liegt ein großer sportlicher Erfolg: Insgesamt schlagen zehn Podiumsresultate, davon fünf Siege bei 33 Etappensiegen und 31 Führungstagen im Automobil zu Buche. Damit gehört Dirk von Zitzewitz schon heute zu den erfolgreichsten Marathon-Rallye-Beifahrern aller Zeiten.

 

 

 

Die „Dakar“ im TV

 

Montag, 14. Januar 2013

23:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2013, 9. Etappe, Aufzeichnung vom Tage

 

Dienstag, 15. Januar 2013

18:30 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2013, 10. Etappe, Interviews aus dem Ziel-Biwak (live)

23:15 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2013, 10. Etappe, Aufzeichnung vom Tage

 

Mittwoch, 16. Januar 2013

19:45 Uhr Eurosport 2 Rallye Dakar 2013, 11. Etappe, Interviews aus dem Ziel-Biwak (live)

23:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2013, 11. Etappe, Aufzeichnung vom Tage

 

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