Wieder gabe es einen Sieg für Volkswagen auf einer Wertungsetappe über 260 km durch wunderschöne Landschaften in Brasilien. Winter bedeutet dort 30° tagsüber mit etwas Abkühlung am Abend. Die Rally Dos Sertoes ist trotz der bisher unangefochtenen Führung für Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz anspruchsvoller als es vielleicht von aussen wirkt. Die Navigatoren haben viel zu tun. 80 Seiten Roadbook für die 4. Etappe erfordern nach dem Ende des Renntags für Dirk noch einmal 4,5 Stunden intensive Arbeit. Auf der Etappe sind mehrere Gefahrenstellen pro Kilometer anzusagen. Das erfordert höchste Konzentration auf der Strecke. Jeder Fehler kann schlichtweg das Ende des Rennens bedeuten.
Bei den zahlreichen Sprüngen und auf dem steinigen, rauen Terrain war eine perfekte Abstimmung des Fahrwerks der Schlüssel zum Erfolg. Das „Dakar“-erfahrene Werksteam des Wolfsburger Automobil-Herstellers wählte eine im Vergleich zum Vortag weichere Dämpferabstimmung und fand damit einen idealen Kompromiss aus Fahrkomfort, Traktion und präzisem Fahrverhalten.
Morgen ist äusserste Vorsicht geboten. Auf der ersten Marathon-Etappe gibt es abends keinen Service. Alle Reparaturen und Wartungsarbeiten dürfen nur von den Fahrerteams selbst ausgeführt werden. Hilfe von aussen, auch aus anderen Fahrzeugen in der Wertung ist nicht erlaubt. Die Arbeiten sind weiterhin auf ein paar Minuten nach der Etappe beschränkt. Alles anderes muss während der gewerteten Zeit am nächsten Tag repariert werden. Das gilt auch für die Reifen, die morgen abend nur aus dem Auto gewechselt werden dürfen.
Die Rallye ist noch nicht einmal bei der Hälfte angekommen. Insgesamt geht die Dos Sertoes über 10 Tage und 5000 Kilometer. Bei der Länge ist die Rally Dos Sertoes eine gute Vorbereitung auf die Dakar 2009, die im Januar durch Argentienien und Chile führt.